Projekt Datenkompass M-V - Beteiligung der Universitätsbibliothek
Vorstellung des Projekts
Im Rahmen der Teilzielvereinbarung Digitalisierung wurde von Juli 2023 bis Dezember 2024 der Aufbau eines MV-weiten Netzwerks für Forschungsdatenmanagement pilotiert und eruiert. Unter Beteiligung der Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften wurden im Datenkompass M-V (DKMV) verschiedene Strategien, praktische Werkzeuge und Weiterbildungsformate für FDM in M-V ressourcenschonend entwickelt und einrichtungsübergreifend genutzt. Entstanden ist ein dichtes Netzwerk von FDM-Akteur:innen in M-V, darunter zahlreiche Beteiligungen an Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und Vertreter:innen der Infrastruktureinrichtungen und -projekte.
Förderung
Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes mit Mitteln aus der Teilzielvereinbarung Digitalisierung des Landes M-V
Projektlaufzeit
2023 - 2024
Projektbeteiligung
Die Universitätsbibliothek Rostock ist als assozierter Projektpartner durch Sebastian Schick und Max Schröder beteiligt gewesen.
Ziele des Landeskonzepts
Wir fordern den Ausbau der FDM-Ressourcen an den Hochschulen und die Gründung einer Landesinitiative Forschungsdatenmanagement Mecklenburg-Vorpommern (FDM-MV), die das übergeordnete Hauptziel verfolgen, ein nachhaltiges FDM nach gebotenen Standards und auf dem aktuellen Stand der Technik im gesamten Bundesland zu gewährleisten und umzusetzen. Als sechs Teilziele (TZ) werden kurz-, mittel- und langfristig angestrebt:
- TZ-1 Ausbau der Ressourcen für FDM an den Hochschulen zur Abdeckung der lokalen Beratungs-, Schulungs- und Infrastrukturbedarfe und Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen, z. B. Forschungsdatengesetz und Datennutzungsgesetz.
- TZ-2 Vernetzung der FDM-Akteur:innen und Koordination von FDM-Aktivitäten innerhalb des Landes MV an zentraler Stelle, um Austausch und Nachnutzung vorhandener Expertise und Infrastruktur zu gewährleisten und Synergien zu nutzen.
- TZ-3 Vertretung der Interessen von MV auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, z. B. in Kooperation mit den deutschlandweit bereits etablierten FDM-Landesinitiativen oder der NFDI, der European Open Science Cloud (EOSC) und der Research Data Alliance (RDA).
- TZ-4 Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch Anschluss- und Förderfähigkeit der Forschungseinrichtungen in MV.
- TZ-5 Zeitgemäße und hochqualitative Ausbildung von datenbezogenen Kompetenzen der Hochschulabsolvent:innen und Forschenden in MV.
- TZ-6 Qualitätssicherung und Verfügbarmachung von Forschungsdaten für die Wirtschaft, Gesellschaft und Forschung in MV.
Beteiligung der Universitätsbibliothek
Gemeinschaftliche Erabeitung der Bedarfsermittlung und des Konzeptpapiers für den DKMV
Die Universitätsbibliothek beteiligte sich an der Erabeitung der Bedarfsermittlung und des Konzeptpapiers zur Umsetzung einer gemeinschaftlichen Landesinitiative zum Forschungsdatenmanagement in Mecklenburg-Vorpommern unter Beachtung der lokalen Bedarfe und Einbezug bestehender Infrastrukturen und Kompetenzen aller Akteur:innen des Bundeslandes. Hierzu zählen neben Forschungseinrichtungen auch Kultur- und Wissensorganisationen, Behörden und Unternehmen, die von qualitativ hochwertigen FDM-Lösungen und digitalen Kompetenzen profitieren. Eine Landesinitiative Forschungsdatenmanagement (FDM) als koordinierender Rahmen ergänzt die lokalen FDM-Servicezentren der Einrichtungen und sichert eine gemeinschaftliche Qualitätssteigerung und -sicherung des Datenmanagements im gesamten Land sowie für die Vertretung der Landesinteressen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.
Bei der inhaltlichen Ausarbeitung hat sich die Universitätsbibliothek intensiv durch die Leitung der AG Status Quo sowie der AG Governance und der Beteiligungen in den anderen AGs eingebracht.
Vernetzung von FDM-Akteur:innen in M-V gefördert
Die Universitätsbibliothek organisierte maßgeblich das 1. Vernetzungstreffen für FDM in M-V mit. Am 04. Dezember 2023 fand das erste Vernetzungstreffen zum Forschungsdatenmanagement in M-V statt an dem etwa 80 Expertinnen und Experten aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes gemeinsam die Herausforderungen und Chancen diskutierten. Ziel des Vernetzungstreffens war die Kräfte zu bündeln und ein nachhaltiges Forschungsdatenmanagement voranzutreiben.
Nach diesem Auftakt, hat die Universitätsbibliothek sich auch an der Organisation der folgenden Vernetzungstreffen aktiv beteiligt. Am 08. November 2024 hat das Projekt vorerst seinen Abschluss in Greifswald beim 5. Vernetzungstreffen durch die Übergabe des Konzeptpapiers an Wissenschaftsministerin Bettina Martin und Innenminister Christian Pegel gefunden.
Datenkompetenz- und Informationsangebote für den DKMV geplant
Im Rahmen des DKMV wurde von der Universitätsbibliothek Rostock und der Universiätsbibliothek Greifswald ein vielfältiges Programm aus der gesamten FDM-MV Community zur Love Data Week 2024 organisiert. Über 500 Teilnehmer:innen haben die 9 Veranstaltungen besucht, die ein weites Spektrum des Forschungsdatenmanagments abdeckten.
Demonstrator für DKMV erabeitet
Die Universitätsbibliothek Rostock hat als Demonstrator für den DKMV zwei Informationsbroschüren erstellt. Die FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) zielen darauf ab, die Nachvollziehbarkeit und Nachnutzbarkeit von Daten zu gewährleisten und damit auch die Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse zu ermöglichen. Ergänzend dazu definieren die CARE-Prinzipien (Collective Benefit, Authority to Control, Responsibility, Ethics) die ethische Dimension des Umgangs mit sensiblen Daten, insbesondere von indigenen Gruppen. Für die beiden Prinzipien wurden zwei Broschüren erstellt, die unter einer DOI zu finden sind. Ein besonderes Merkmal ist die bereitgestellte Checkliste, welche Forschenden als Instrument zur Bewertung ihrer Daten nach den FAIR-Kriterien dient. Dadurch werden auch Bereiche identifiziert, in denen noch weiteres Umsetzungspotenzial besteht. Die Broschüre verbinden somit theoretische Einblicke mit konkreten Handlungsempfehlungen für die direkte Umsetzung in der Forschungspraxis.
Impressionen des 5. Vernetzungstreffen zum FDM in M-V