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Preußische Instruktionen

Wichtige Ordnungsregeln nach den Preußischen Instruktionen (PI)

Die Buchstabenfolge ist die des deutschen Alphabets, jedoch werden i und j nicht unterschieden. Umlaute werden beim Ordnen aufgelöst (ä = ae, ö = oe, ü = ue).

Maßgebend für die Ordnung ist i. d. R. der Name des Verfassers.

Ist ein Verfasser weder genannt noch zu ermitteln, ist der Titel maßgebend für die Einordnung. Ebenso bei Sammelwerken mehrerer Verfasser mit selbständigem übergeordneten Gesamttitel.

Ansetzung von Namen nach den PI:

Die Schreibweise von Vornamen wird der Nationalität des Verfassers entsprechend vereinheitlicht (bei Deutschen z. B. Carl = Karl, Gerhart = Gerhard).

Bei altrömischen und altgriechischen Autoren ist der gebräuchliche Name (z. B. CICERO, nicht Marcus Tullius) in seiner ursprünglichen Form (z. B. HORATIUS, nicht Horaz, Horace o. a.) das erste Ordnungswort.

Bei mittelalterlichen Autoren ist der persönliche Name das erste Ordnungswort (z. B. WOLFRAM von Eschenbach, nicht Eschenbach, Wolfram von). Autoren der Neuzeit werden wie mittelalterliche Autoren behandelt, wenn sie geistliche Würdenträger sind (z. B. BENEDICTUS, nicht Ratzinger, Joseph) oder regierenden Häusern angehören (z. B. FRIEDRICH II, nicht Friedrich von Preußen oder Preußen, Friedrich von)

Im Bedarfsfall können Sie weitere Informationen einer gedruckten Ausgabe der [PI] entnehmen.

Ordnung von Sachtiteln

  • Erstes Ordnungswort ist das erste unabhängige Substantiv des Titels, gleichviel in welchem Kasus es vorliegt.
    • Titel: Germanistische Abhandlungen
    • Ordnung: Abhandlungen germanistische
  • Die weitere Ordnung regelt sich nach den übrigen wesentlichen Wörtern in der gegebenen Reihenfolge.
    • Titel: Gesammelte Abhandlungen zur Kenntnis der Kohle
    • Ordnung: Abhandlungen Gesammelte Kenntnis Kohle
  • Grammatisch abhängige Wörter, die ihrem Regens voraufgehen, gelten jedoch erst nach diesem.
    • Titel: Abhandlungen zur germanischen Altertumskunde
    • Ordnung: Abhandlungen Altertumskunde germanischen

Unterschiedliche Schreibweisen eines Wortes sind häufig vernachlässigt. Das heißt, sie sind so geordnet, als wären sie orthographisch identisch (Encyklopädie oder Encyclopädie sind geordnet wie Enzyklopädie).

Für die Einordnung kommen nur die den Inhalt der Schrift bezeichnenden Bestandteile des Titels in Betracht. Zu Übergehende Wörter und Wendungen:

  1. den Titel ankündigende Sätze und Wörter wie z. B. Insunt in hoc volumine oder In diesem Büchlein findet man...
  2. Wendungen, die mit Präpositionen gleichwertig sind wie in Betreff, auf dem Gebiete, pour servier à, relating to u. dgl.
  3. Unbestimmte Zahlwörter

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